Gesegnet ist, wer schon in frühester Jugend die Ziele für seine Zukunft gefunden hat und sie konsequent verfolgt, egal wie schwierig zu erreichen sie sein mögen. Einer, der dieses Glück und die notwendige Zuversicht hatte, ist der junge Koch Patrick Schmidt. Er ist in seinem Restaurant Kulinaria seit nunmehr fünf Jahren verantwortlich für die Küche und dem daraus resultierenden Gaumengenuß.
Mit seiner gesunden, ausgewogenen Zubereitung heimischer und saisonaler Produkte gewinnt er Fans weit über das Zentrum seines Schaffens, dem kleinen bayerischen Ort Taufkirchen an der Vils, hinaus. Seine ungewöhnlichen, fachkundig modern zusammengestellten Rezepte verzücken die Gourmets von Landshut bis München – eine Großstadt, der es weiß Gott nicht an Spitzengastronomen mangelt.
Der Ende der achtziger Jahre in Landshut geborene Patrick Schmidt wußte spätestens im zarten Alter von zehn Jahren, wohin ihn sein Weg führen soll. Er verfaßte damals sein erstens Rezeptbuch, eine Sammlung seiner Lieblingsgerichte, die er am Herd zusammen mit seiner Mutter und der Großmutter selbst ausprobierte. Sein Lebensweg war früh schon klar vorgezeichnet.
Nachdem er seinen Klassenkameradinnen gezeigt hatte, wie man auch als Junge eine Prüfung in Hauswirtschaftslehre mit 1,0 abschließen kann, wusste er genau, dass sein Glück in einem eigenen Restaurant und einer eigenen Familie zu finden sein würde.
Seine Ausbildung zum Koch begann er bewußt bodenständig im Gasthaus Linde im nahegelegenen Hohenpolding. Sie bildete ein grundsolides fachliches Fundament für seinen weiteren Werdegang.
Der führte ihn zunächst ins Ausland, genauer gesagt nach Brixxlek in Tirol. Dort lernte er als Gardmanager und Patiseer bei Traudl Siegwart in „Sigwart´s Tiroler Weinstube“ vom Brotbacken über die Herstellung feiner Nudelwaren bis zur Kreation edler Dessert´s vieles, was ihn später als Chef von einem einfachen Koch unterscheiden würde.
Später entwickelte Schmidt daraus seine ganz eigene Philosophie. Der produktgerechte Umgang mit Lebensmitteln, das Erproben neuer Geschmackserlebnisse durch ungewöhnliche Kombinationen der Grundelemente salzig, süß, sauer und bitter und die Auseinandersetzung mit regionalen Produkten aus der jeweiligen jahreszeitlichen Saison beeinflußten fortan seine Gerichte.
Als sich im Frühjahr 2010 die Möglichkeit bot, ein leerstehendes Restaurant in Taufkirchen an der Vils zu übernehmen, schien Schmidt seinem Ziel wieder ein großes Stück nähergekommen.
Das erste Jahr in den eigenen Räumen war allerdings eine echte Herausforderung. Mit 19 Jahren alle Verantwortlichkeiten zu meistern und die Interessen von Gästen, Mitarbeitern und seine eigenen unter einen Hut zu bringen, zeigten dem engagierten jungen Koch deutlich seine damaligen Grenzen auf.
In dieser harten Lernzeit gelang es ihm dennoch, eine treue Fangemeinde aufzubauen. Sie lieben seine kompromisslose Art zu kochen und die konsequente Ehrlichkeit seiner Gerichte.
Ein ganz besonderer Fan seiner Dessert´s - vor allem der Heidelbeernockerl -, lies ihn nicht mehr los und steht ihm heute als seine Ehefrau und Mutter seiner beiden Töchter zur Seite!
Der entscheidende Schritt, das Restaurant auf feste Beine zu stellen, war die Gründung der Kulinaria GmbH im zweiten Jahr der Übernahme. Eine bessere finanzielle Ausstattung einerseits und entscheidende Kontakte zu Unternehmen andererseits sorgten dafür, dass sowohl Küche und Ambiente auf einen neuen Stand gebracht werden konnten, als auch, dass die Nachricht vom außerordentlichen Können Patrick Schmidts weiter über die Grenzen des Orte verbreitet wurden.
Für eine weitere Bekanntheit sollte der Besuch der „Küchenchef´s“, eine bekannte Fernsehdoku, sorgen. Allerdings wurde der Beitrag, der bereits im Juli 2012 abgedreht wurde, erst im Januar 2014 gezeigt. Das bedeutete für den Chefkoch und Maître d’hôtel, dass er nicht auf die Wirkung der Ausstrahlung warten konnte, sondern selbst mit allen Kräften weiterkämpfen musste.
Dass es ihm schließlich gelang, dass sich die Auslastung des Restaurants deutlich über der Wirtschaftsgrenze einpendelte, ist seiner Entschlossenheit zu verdanken, an den Werten seiner Kochphilosophie festzuhalten:
Stets auf hohem Niveau zu kochen und immer mit hochwertigen Zutaten. Zutaten, die nach Möglichkeit aus der unmittelbaren Umgebung stammten und naturbelassen, biologisch rein angebaut sind, beziehungsweise Fisch und Fleisch von zertifizierten Betrieben und Bauern vor Ort zu verwenden. Einer davon ist der bekannte 300 Jahre alte Gemüsehof Oberkorb von Andreas und Barbara Franzl in Grüntegernbach. Hier werden auch unter ökologischen Energiegesichtspunkten „vielfältige Produkte von Reinheit und Charakter erzeugt, geprägt von der Region des Tertiaren Hügellandes und den Jahreszeiten. Obst und Gemüse je nach Saison, Rohmilchkäse und Edelbrände alles nach höchsten Qualitätsansprüchen veredelt“ – wie es auf der Website des außergewöhnlichen Familienbetriebes heißt.
Seine grundlegende Produkt- und Zubereitungsphilosophie einem breiterem Publikum weiterzugeben, ist jetzt sein nächstes großes Ziel.
Zusammen mit dem Kameramann Günther Kranich begann er bereits 2012 aus einer Laune heraus, seine Art zu kochen und die Entstehungsgeschichte der eingesetzten Produkte in kleineren Filmen zu dokumentieren.
Auch die Kleinsten werden an das Thema „Gesunde Ernährung“ herangeführt. Im Projekt „Taufkirchner Schloßmenü“ kocht Schmidt zusammen mit Grundschülern und zeigt ihnen wie sein großes Vorbild Jamie Oliver, wie lecker gesundes Essen eigentlich sein kann und wie einfach es zu kochen ist.
Wie sehr ihm auch die am Herzen liegen, denen es nicht so gut geht, zeigt seine Zusammenarbeit mit TV-Koch Martin Baudrexl. Mit ihm war Patrick Schmidt unterwegs um für die Kinder-Krebs-Hilfe zu kochen.